Trauma- and Stressor-related Disorders

Unter der Bezeichnung Trauma- and Stressor-Related Disorders werden Erkrankungen zusammengefasst, die sich als Reaktion auf belastende Lebenserfahrungen entwickeln.


Reaktionen auf schwere Belastung (ICD-10 F43)

Definition nach ICD-10

Die ICD-10 unterscheidet im Kapitel F43 “Reaktionen auf schwere Belastungen” die Akute Belastungsreaktion (ICD-10 F43.0), die Posttraumatische Belastungsstörung (ICD-10 F43.1), die Anpassungsstörungen (ICD-10 F43.2) sowie die Sonstigen Reaktionen auf schwere Belastung (ICD-10 F43.8).

Diesen Erkrankungen ist als besonderes, kennzeichnendes Kriterium gemeinsam, dass sie entweder durch ein außergewöhnliches belastendes Lebensereignis oder durch eine besondere Veränderung im Leben, die zu einer anhaltenden Belastung geführt hat, ausgelöst werden.

Die oben genannten Erkrankungen entstehen als direkte Folge dieser akuten schweren Belastung oder des kontinuierlichen Traumas und wären ohne diese Belastungen nicht entstanden.

Weiterlesen:
   • Akute Belastungsreaktion
   • Posttraumatische Belastungsstörung

Trauma- and Stressor-Related Disorders: DSM-5

In der 5. Auflage des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders - DSM-5 der American Psychiatric Association umfasst das Kapitel der so genannten Trauma- und Stressor-Related Disorders die folgenden Störungsbilder:

(vgl. APA 2013)

Trauma- and Stressor-Related Disorders: ICD-11

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Juni 2018 die 11. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (engl. International Classification of Diseases) ICD-11 vorgestellt.

Leider hat die ICD-11 die Klassifizierung der “Trauma- and Stressor-Related Disorders” gegenüber der ICD-10 nicht vereinfacht sondern eher deutlich kompliziert. So wurde ein neues Kapitel der “Disorders specifically associated with stress (6B4)” eingeführt, welches z.B. die Postttraumatische Belastungsstörung enthält. Dafür befinden sich jetzt z.B. die Akute Belastungsreaktion im Kapitel 24, Abschnitt “Factors influencing health status or contact with health services” im Unterkapitel “QE8: Problems associated with harmful or traumatic events” oder das Burn out im Kapitel 24, Unterkapitel “QD8: Problems associated with employment or unemployment”. Hier dazu eine Übersicht zu den (Unter-)Kapiteln 6B4 und QE8:

Darüber hinaus finden sich im Kapitel 24 noch diverse weitere Unterkapitel (z.B. QE4: Problems associated with the justice system, QE5: Problems associated with relationships, QE6: Problems associated with absence, loss or death of others, QE9: Problems associated with upbringing, etc.), welche alle hier darzustellen den Umfang dieser Seite überschreiten würde. Auch wenn diese genauere Differenzierung natürlich einerseits hilfreich für z.B. wissenschaftliche Auswertungen sein kann, wird sich sicher erst noch erweisen müssen, in wie weit sich diese Vielzahl an Klassifizierungs­möglichkeiten in der Praxis umsetzbar erweist.

(vgl. WHO 2017, WHO 2018)


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