Woran erkenne ich eine PTBS?

Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) lässt sich an verschiedenen Merkmalen erkennen, wie zum Beispiel einem wiederholten Wiedererleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen, Träumen oder Albträumen, das Auftreten von Erinnerungslücken in Bezug auf das Trauma, einer Vermeidung von Reizen die an das Trauma erinnern, einer gesteigerten Erregbarkeit und Wachsamkeit sowie unter anderem auch vermehrten Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen, Schlafstörungen etc.

Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Erkennungsmekmale der Posttraumatischen Belastungsstörung:

Wiedererleben des Traumas

Die Betroffenen leiden unter einem wiederholten Wiedererleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Intrusionen bzw. Flashbacks) oder Albträumen.

Erinnerungslücken

Viele Betroffenen können sich nicht mehr an einige Bestandteile des traumatischen Ereignisses erinnern.

Selbstvorwürfe und Schuldgefühle

Viele Betroffene leiden unter Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen. Hinzu kommt oft eine depressive Stimmungslage.

Vermeidung von Reizen

Betroffene einer Posttraumatischen Belastungsstörung werden häufig durch bestimmte Reize an das Trauma erinnert (z.B. Personen, die an den Täter erinnern, bestimmte Gerüche oder Geräusche, ähnliche Örtlichkeiten wie bei dem Trauma, Zeitungs- oder Fernsehberichte über ähnliche oder andere katastrophale Ereignisse usw.).

Diese Reize können zu einem “Wiedererleben” des Traumas führen, mit allen damals erlebten Körperreaktionen, Gefühlen und Gedanken. Da dieses Wiedererleben massives Unwohlsein auslöst, versuchen die Betroffenen zumeist, diese Reize zu vermeiden.

Es kann im Verlauf jedoch zu einer Generalisierung kommen, bei der immer mehr Reize an das Trauma erinnern und sich die Betroffenen zunehmend zurückziehen und in ihrem Leben einschränken.

Gesteigerte Erregbarkeit und Wachsamkeit

Viele Betroffene erleben eine gesteigerte Wachsamkeit bei der sie die Umwelt nach dem Trauma als erheblich bedrohlicher einschätzen als vor dem traumatischen Ereignis. Bei vielen Betroffenen treten auch eine gesteigerte Erregbarkeit (Hyperarousal) sowie eine höhere Schreckhaftigkeit auf.

Schlafstörungen

Es kommt häufig zu Schlafstörungen mit Albträumen und schreckhaftem Erwachen, welches mit körperlichen Symptomen wie z.B. Herzrasen, Atemnot und Schweißausbrüchen ähnlich einer Panikattacke einhergehen kann.

Die Betroffenen leiden unter einem wenig erholsamen Schlaf mit einer längeren Einschlafdauer, häufigerem Erwachen und kürzerer Schlafdauer als Gesunde.

Gefühle von Gefühllosigkeit, Isolierung oder Zukunftslosigkeit

Viele Betroffene erleben Gefühle von Gefühllosigkeit, Gefühle der Einsamkeit oder einer negativen Zukunftsperspektive.

Störung der Gefühlsregulation

Insbesondere nach einer lang andauernden, wiederholten Traumatisierung wie z.B. nach einem langjährigen sexuellen Missbrauch, können die Betroffenen auch sogenannte “Störungen der Affektregulation” wie z.B. Selbstverletzung, wiederkehrende Suizidgedanken oder extrem unterdrückte oder ausgelebte Wutgefühle entwickeln.

Chronische Schmerzen

Im Rahmen einer Posttraumatischen Belastungsstörung kann es zum Auftreten von unerklärlichen chronischen Schmerzen kommen, die den Betroffenen erhebliches Leid verursachen können.

Dies sind häufig sogenannte “Körpererinnerungen”, also Schmerzen in den während des Traumas verletzten Körperbereichen. Gerade bei chronischen Schmerzen, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann, sollte deswegen unbedingt auch eine PTBS-Diagnostik durchgeführt werden.

Gefahr der Abhängigkeit

Langfristig besteht die Gefahr, dass die Betroffenen versuchen, die sehr belastenden Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung durch Alkohol oder Beruhigungsmittel zu dämpfen, so dass sie dadurch in eine Abhängigkeit geraten können.

Soziale Folgen

Die Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung können das ganze Lebensumfeld der Betroffenen sehr beeinflussen. Häufig haben die Betroffenen ein vermindertes Interesse an sozialen Aktivitäten.

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