Posttraumatische Belastungsstörung
(PTBS / PTSD): Diagnose
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Dr. Elze
Die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS / PTSD) wird üblicherweise entsprechend den Kriterien der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (International Classification of Diseases - ICD-10) oder des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) gestellt.
Als wesentliche Diagnosekriterien erfordern beide Diagnosesysteme
- die Konfrontation mit einem sehr bedrohlichen, traumatisierendem Ereignis sowie
- das nachfolgende wiederholte und nicht steuerbare Wiedererleben des Traumas in Flashbacks, aufdrängenden Erinnerungen, Albträumen o.ä.
Weitere PTBS-typische Symptome sind unter anderem:
- das Vermeiden von Personen, Situationen oder anderen Bedingungen, die dem Trauma ähneln oder mit ihm in Verbindung stehen,
- ein erhöhtes Erregungsniveau (Hyperarousal) mit zum Beispiel erhöhter Aufmerksamkeit bezüglich möglicher Bedrohungen (Hypervigilanz), erhöhter Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Konzentrationsstörungen,
- ein Gefühl emotionaler Taubheit mit einem Unvermögen, positive Emotionen zu empfinden oder auszudrücken, sozialem Rückzug, Gleichgültigkeit gegenüber Personen des näheren sozialen Umfelds etc.,
- Depressive Stimmungslage,
- Ärger oder Reizbarkeit,
- Alkohol- oder Substanzgebrauch,
- somatoforme Symptome, wie zum Beispiel unerklärliche körperliche Beschwerden, chronische Schmerzen o.ä.
Die Symptome treten zumeist erstmals innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen nach dem traumatisierenden Ereignis auf. Es kann aber auch vorkommen, dass sich die volle Symptomatik der PTBS erst Jahre nach dem auslösenden Trauma zeigt (vgl. Flatten 2011, Frommberger 2014, NICE 2005).
Die Diagnose kann erschwert werden, da viele Betroffene große Hemnisse haben, über die Beschwerden und das auslösende Trauma zu reden.
Die ausführlichen Diagnosekriterien finden Sie in den folgenden Kapiteln:
• PTBS: Diagnose nach ICD-10
• PTBS: Diagnose nach DSM-5
PTBS: Diagnose bei Kindern
Die Diagnosestellung der PTBS ist bei Kindern häufig erschwert. Das DSM-5 trägt diesem Fakt Rechnung, indem zum einen für Kinder >6 Jahre Ergänzungen bei den Diagnosekriterien gelten und zum anderen für Kinder im Alter von 6 Jahren und jünger eigene Diagnosekriterien für die PTBS aufgestellt wurden.
Weiterlesen:
• PTBS: Diagnose nach DSM-5
© Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de
Autoren des Artikels: Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze
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