“Trauma-Yoga:
Heilung duch sorgsame Körperarbeit”

von David Emerson und Elizabeth Hopper

2. Auflage 2014,  192 Seiten, ISBN: 978-3981338942, ca. 19,00

Traumatisierungen führen bei den Betroffenen sehr häufig zu Störungen der Körperwahrnehmung und der Wertschätzung des eigenen Körpers. Die Körpertherapie stellt deswegen in der Traumatherapie ein sehr wertvolles ergänzendes Therapieelement dar.

In “Trauma-Yoga: Heilung durch sorgsame Körperarbeit” von David Emerson und Elizabeth Hopper wird das am JRI-Trauma Center speziell für traumatisierte Patientinnen und Patienten erarbeitete Yoga-Übungsprogramm anschaulich vorgestellt.

Trauma-Yoga

In den ersten Abschnitten des Buches werden zunächst die wichtigsten Hintergründe über Traumatisierungen, die Posttraumatischen Belastungsstörung und das Yoga in verständlicher Form vermittelt.

Nachfolgend werden sowohl das Übungsprogramm sowie auch die Besonderheiten des “traumasensiblen Yoga” ausführlich dargestellt. Zur besseren Anschaulichkeit werden die Beschreibungen der einzelnen Übungen jeweils durch Fotos ergänzt.

Das Buch richtet sich dabei an drei verschiedene Zielgruppen:

  • Yogalehrerinnen und -lehrer, die in ihrer alltäglichen Arbeit mit traumatisierten Menschen zusammen kommen, und die Informationen über das Krankheitsbild der PTBS, über die Besonderheit im Kontakt mit traumatisierten Klientinnen und Klienten sowie über eine mögliche Übungssequenz suchen,
  • Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit Grunderfahrungen im Yoga, die diese Technik als Ergänzung in der Traumatherapie einsetzen wolle,
  • Betroffene, die für ihre eigene Traumaarbeit eine Anleitung für körpertherapeutische Übungen suchen.

David Emerson, der als Leiter der Yoga-Abteilung am JCI-Trauma Center in Boston selbst langjährige Erfahrungen in der Behandlung von traumatisierten Menschen hat, gibt dabei praxisnahe Anleitungen und Hilfen. In Ergänzung zu den “klassischen” Yogabüchern werden dabei auch die für die Traumatherapie relevanten Besonderheiten, wie zum Beispiel das Thema “Anfassen der Klienten”, sowie die speziell für Traumatisierte wichtigen Yogaelemente dargestellt.

Die deutsche Übersetzung durch Theo Kierdorf und Hildegard Höhr ist jetzt erstmals im G.P. Probst Verlag erschienen.


Buchrückseite:

“Traumatisierte - ganz gleich, ob sie durch Mißbrauch oder Mißhandlungen, einen Unfall oder einen Krieg traumatisiert wurden - können zutiefst verletzt sein und sich von ihrem Köper verraten fühlen (...). Die vollständige Heilung eines Traumas erfordert, daß eine Verbindung zur eigenen Existenz einschließlich des physischen Körpers hergestellt wird.

Das Buch ‘Trauma-Yoga’ stellt ein modifiziertes Yoga-Programm vor, das am Trauma-Center des Justice Resource Institute (Prof. Dr. Bessel van der Kolk) entwickelt wurde. Durch traumasensibles Yoga (...) können Traumatisierte mit Hilfe von Achtsamkeits- und Atemübungen sowie durch eine sehr sanfte Yoga-Praxis eine positivere Beziehung zu ihrem Körper entwickeln.

Das Buch enthält eine umfassende Beschreibung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), erforscht vier zentrale Charakteristika des traumasensiblen Yoga und stellt eine Yoga-Übungssequenz im Sinne des beschriebenen innovativen Ansatzes vor, die Übende zu Hause, aber auch in Zusammenarbeit mit Yoga-Lehrern und Traumatherapeuten nutzen können.”


Aus dem Inhalt:

“Das vorliegende Buch ist für Menschen gedacht, die die verheerenden Auswirkungen von Traumata erlebt haben, sowie für jene, die als Lehrer oder Therapeuten mit Traumatisierten arbeiten, um ihnen zu helfen, ihre Probleme zu überwinden. Wir beabsichtigen, ihnen allen einige sehr direkt wirkende und zum Handeln ermunternde Übungen anzubieten, die Traumatisierte nutzen können, sofern sie selbst dies für möglich halten. Wir werden im vorliegenden Buch viele Übungen vorstellen, und wir hoffen, daß unsere Leser alle unter diesen, die ihnen als interessant erscheinen, ausprobieren. Insofern ist das Buch ein Übungshandbuch. Außerdem halten wir für Traumatherapeuten und Yogalehrer einige spezielle Informationen bereit, weil wir ihnen da nötige Rüstzeug für die Nutzung von Yogaübungen bei der Behandlung Traumatisierter vermitteln wollen.” (S. 27 f.)

“Yogabasierte Übungen lassen sich auf vielfältige Weise in eine Therapie einbeziehen. Beispielsweise können Sie zusammen mit Ihrem Klienten entscheiden, sich auf eine bestimmte Übung zu konzentrieren und diese in mehreren aufeinanderfolgenden Therapiesitzungen zu benutzen. Sie können aber auch mehrere Übungen gleichzeitig in die therapeutische Arbeit einbeziehen. Sie können weiterhin jede Sitzung mit einer yogabasierten Übung beginnen und beenden. Oder Sie können yogabasierte Strategien mit dem Ziel in die Therapiesitzungen integrieren, Selbstgewahrsein und Affektregulation des Klienten zu verbessern.” (S. 122)


Gesamteindruck:

In “Trauma-Yoga: Heilung durch sorgsame Körperarbeit” finden sowohl Therapeuten und Yogalehrer wie auch Betroffene ein gut aufgebautes Übungsprogramm, das sich sehr gut als Ergänzung in eine laufende Traumatherapie einbauen lässt.

Bitte beachten Sie auch unsere Hinweise zu den Buchrezensionen.

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